Dunkle Klänge

Veröffentlicht
2015

Aufgenommen und abgemischt von Stephan Kahle.
Mastering von Dan Swanö (http://www.unisound.se).
Coverbild von Fabian Grimm.

Liedtexte

Des Jägers Fluch

Voll Übermut, geweihtes Wild
stahl vom Altar, der Göttin bei Nacht
Den Hunden gab, das edle Fleisch
zum Fraße er, frevelnder Jäger

Bleiches Mondlicht durch die Bäume bricht
Still ein Schatten entflieht in die Nacht

Stieg ihr nach, erblickte sie
gar unbedeckt, jungfräuliche Göttin
Ein Ast zerbrach, verraten war
zorniger Fluch erfüllte sein Schicksal

Bleiches Mondlicht durch die Bäume bricht
Still ein Schatten entflieht in die Nacht

Horn brach aus seiner Stirn und Huf an Handes statt
Haar um Haar ein weißes Fell, die Wandlung sich vollzog

Von den eigenen Hunden gehetzt durch die Nacht
der Jäger zur Beute verkam
Nicht Dickicht nicht Dunkel half ihm bei der Flucht
die Meute erbarmungslos kam

Ein Sturz im Geäst, vorbei die Hatz, trüb erwarten die Augen das End
Stinkender Atem aus geifernden Mäulern bis die Kehle sich dann schließt

Von den eigenen Hunden gehetzt durch die Nacht
der Jäger zur Beute verkam
Nicht Dickicht nicht Dunkel half ihm bei der Flucht
die Meute erbarmungslos kam
Zur Beute er verkam

Dunkle Klänge

Dereinst floss Blut und Leben durch der welken Körper Fäule,
erkaltet das Fleisch, verblichen die Haut
Erlöschen ist der Glanz der Augen, Sehnsucht starb in ihnen,
nichts bleibt zurück, von feurigem Blick

Starres Fleisch auf dürrem Holz, getränkt in Öl

Flammen lodern in schwarzer Nacht
Asche hinfort getragen vom Wind

Die Glut verglimmt im Morgengraun, nichts bleibt zurück

Flammen lodern in schwarzer Nacht
Asche hinfort getragen vom Wind

In der Ferne schwelgen dunkle Klänge, künden die Heimkehr
der Seelen in Valhall

Der Toten zur Erinnerung, ein Lied erklingt
Der Toten zur Erinnerung ein Fass gelehrt

Bei Met und Wein, die Trauer sich von den Lebenden löst,
bis kommt die Zeit, die Seelen vereint in Allvaters Heim

Doch fern ist der Tag, dass für uns die Glut erlischt
Unsere Asche vom Winde vertragen, heimkehrt zu der Väter Statt

In der Ferne schwelgen dunkle Klänge, künden die Heimkehr
der Seelen in Valhall

In die Tiefe

Es weicht der Wind, die Segel schlaff, ruhig liegt die See
Am Himmel türmt sich dunkles Grau, zum bersten voll gefüllt

Mit einem Schlag der Sturm sich erhebt
Wellen werfen sich aufs Schiff
reißen mit fort erschrockenes Gesicht
schreiend in die Fluten stürzt

in Ägirs Reich, in die Tiefe, kein Weg zurück, kein Weg zurück

Gewaltsam zerbricht hölzerner Rumpf
im Streite von Wind und von Meer
Die Trümmer verteilt im Wasser treiben
das Leben in die Tiefe rinnt

in Ägirs Reich, in die Tiefe, kein Weg zurück, kein Weg zurück
lautlos gleiten hinab erschöpfte Körper
in die Tiefe, in die Nacht, auf den Grund, auf den Grund

Darüber das Meer noch tobt und noch schäumt
erbarmungslos peitschend der Wind
Einzig ein Blitz das Dunkel erhellt
trostlos und feindlich die Welt

Sich ergebend, schwerelos
schwach die Sinne, regungslos
Die Lunge voll Wasser gefüllt beim letzten Zug
hinübergleitet, hinaus aus dieser Welt

Darüber das Meer noch tobt und noch schäumt
erbarmungslos peitschend der Wind
Einzig ein Blitz das Dunkel erhellt
trostlos und feindlich die Welt

Es weicht der Wind, der Himmel blau, ruhig liegt die See
Am Ufer treibt geborstenes Holz, einsam die Stille

Wieland der Schmied

Des Schmiedes Geschicklichkeit drang an des Königs Ohr
Heimlich kam er, in dessen Haus und führte ihn fort in sein Reich
Auf eine Insel fern wurde er gebracht
Bebend vor Zorn fügte er sich in des Königs Gewalt

Des Königs Dienst voll Wut erfüllt

Es sprach die Königin warnend zu ihrem Gatten
"Hüte dich vor seiner Rache, sieh nur wie die Augen glühn"
Ein Rat voller Niedertracht sich ihren Lippen entwand
"Zerschneide ihm die Sehnen der Knie, damit er dann nicht kann entfliehn"

Des Königs Dienst voll Wut erfüllt

Mit Flügeln geschmiedet geschaffen des Nachts
Auf eisernen Federn entschwand durch die Luft

Sinnend auf Rache harrte er der Zeit

Mit Flügeln geschmiedet geschaffen des Nachts
Auf eisernen Federn entschwand durch die Luft

Mit Flügeln geschmiedet geschaffen des Nachts
Auf eisernen Federn entschwand durch die Luft

Eines Tags verliefen die Söhne des Königs sich zu ihm
Erschlagen wurden beide Knaben
Die Schädel gefasst in Silber, zum Geschenke gemacht

Schatten

In Nebel grau geborgen die Ufer, lautlos Holz die Wellen pflügt
Still in Flut sich graben die Riemen, Trommeln verstummt das Licht gelöscht
Eisiger Reif an Planken sich klammert, Atem an der Luft gefriert
Blutleer die Hände an kalten Balken, steif und spröd die Taue erstarrt

Die Schwere den Armen entweicht bei der Landung
geschmeidig die Klingen in schwieliger Hand
Lodernde Blicke kein Wort auf den Lippen
heißes Blut die Adern durchströmt

Im Dunkel verschmolzen mit traurigen Ästen, einer Weide wogend im Wind
zurückbleibt das Schiff an fremdem Gestade, Heimaterde Tage entfernt
Der Ruf eines Kauzes durchbricht die Stille, aufgeschreckt von zwei Raben
Unbemerkt blieb die nächtliche Ankunft, trügerisch die friedliche Ruh'

Mit steifen Beinen erklommen die Böschung
geschmeidig die Klingen in schwieliger Hand
Lodernde Blicke kein Wort auf den Lippen
heißes Blut die Adern durchströmt

Zurück bleiben Geschichten von dunklen Schatten
zornerfüllt sie kamen in finstrer Nacht
Flammen und Schwerte verrichten ihr Werk
ein Sturm unaufhaltsam, Verwüstung und Blut

Wir sind Schatten und wir sind Sturm
Wir sind Flammen und wir sind der Zorn

Als nichts war

In alten Zeiten als nichts war als Leere
nicht Erde noch Himmel und kein einzger Stern
Die Sonne nicht schien und der Mond noch nicht leuchtet
als nichts war im Dunkel als gähnender Abgrund

Äonen lange Finsternis füllte den Raum
der Kosmos ein Abgrund ohne Gestalt
Sein und Nichtsein gab es noch nicht
kein Licht und kein Laut in der Dunkelheit

Feuer und Eis, Erde und Luft
stritten sofort nach ihrer Geburt

Im Chaos des Nichts erklang dann ein Ton
formte sich laut zu einer Melodie
Die Elemente wuchsen aus ihr
bekamen Gestalt im wirklich werden

Feuer und Eis, Erde und Luft
stritten sofort nach ihrer Geburt

Geschaffen im Kampf der Elemente roh
wurde die Erd mit Berg und Flüssen

Sand und Meer, Licht und Schatten
Die Sonne aufstieg und auch der Mond, Tag und Nacht

Mit Glut und mit Dampf erhob sich ein Wesen
brachte das Leben in die junge Welt

In alten Zeiten als nichts war als Leere
nicht Erde noch Himmel und kein einzger Stern
Die Sonne nicht schien und der Mond noch nicht leuchtet
als nichts war im Dunkel als gähnender Abgrund

Ein neuer König

Wieder sinkt die Sonne nieder in den Buchenhain
Schatten gleiten an den Hängen zu des Berges Wurzeln hin

Der Krähen Schrei die Stille bricht
es friert der Atem an klarer eisiger Luft
Alter König gebeugt auf seinem Ross
legt die Fährte, spürt den Jüngling schon nahn

Er ist bereit zu gehen, das Rad der Zeit sich dreht, in eine neue Welt

Spürt den Pfeil, die Schulter trifft
stürzt ins Gras, hart gefroren die Erd
Weit entfernt der Feuer hellender Schein
sein warmes Blut den Boden um ihn ertränkt

Er ist bereit zu gehen, das Rad der Zeit sich dreht, in eine neue Welt

Nieder liegt der alte König, rotes Blut die Erde färbt
Seine Augen werden trübe vor dem letzten Atemzug

In ein Grab errichtet vor langer Zeit
wurde Er getragen von dem Jüngling

Ein Tor zur Anderswelt
Erwacht die Geister der Ahnen, die Grenzen der Welten schwinden hinfort
Ein Raum zum Übergang, nicht Ordnung oder Gesetz wo Chaos herrscht immer

Das Grab verschlossen wurd, noch von dem Jüngling bei Nacht
Nahm ab das goldne Geweih, die Maske seiner Jagd
Hob die Krone auf sein Haupt zu herrschen von diesem Tag

Blutrote Flammen

Blutrote Flammen, schlagen zornig lodernd empor
Kalt verglimmen, Funken nach wütendem tanz

Ein Hieb die Nacht zerbricht, grell zerreißt das Dunkel
Die Laune eines Gottes Wut ein irden Opfer fand
Gespien lärmend auf die Welt
Alles verschlingend, gefräßig sich aufbläht

Ein Schrei stürzt sich ungehört ins Schwarze
Verloren in die Ferne flieht
Weiter gierig wachsend getrieben vom Wind
Die Flamme sich nährt und bedient

Weiße Asche bedeckt die Erd

Balken brechen lärmend und berstend
sinken in die Glut
Regenschwanger türmt sich Gewölke
berührt von erstickendem Rauch

Mit brechenden Wolken
erbarmungslos ein Ringen begann
Auf Leben und Tod
bis die Flamme starb in der Flut

Weiße Asche bedeckt die Erd
Fortgewaschen mit der Flut

Blutrot der Morgen,
sich am Horizont früh erhebt
Tief hängt der Nebel,
verborgen sind die Spuren der Nacht

Herbst

Ein Klagen erhob sich mit eisigem Wind
vom Norden getragen durchs Land
Die Wärme der Feuer entschwand in die Nacht
bis dann die Flamme verging

Verborgen ist der Tod, Im Nebel lauernd
weidet sich an dem sterbenden Land

Frost greift mit knöcherner Hand in die Erd
der Saft in den Wurzeln gerinnt
Die Farben verblassen, weichen hinfort
ehe das sterben beginnt

Verborgen ist der Tod, Im Nebel lauernd
Weidet sich an dem sterbenden Land

Labt sich am Leiden
Schwindendes Leben ihn ernährt
Ein krankes Tier stürzt betroffen zu Boden,
niedergestreckt von eiskaltem Blick
Die süßliche Fäule der Verwesung
lindert seine tödliche Gier

In finstren Nächten wandern Gedanken dunkel und fern
Wachsen heran in endlos erscheinender Zeit

Es ächzen die Bäume zu wehklagenden Stürmen
kein Blick erhebt sich zu den Sternen
Verborgen die Wege in den Nebeln
bis der Durst des Todes gestillt ist
und wiederkehrt das Leben

Homo sum humani

Homo sum humani nihil a me alienum puto
Homo sum humani nihil a me alienum puto

Neid erwacht in Überfluss, geschaffen aus wuchernder Gier
Genährt von Verachtung und Hochmut eifernde Missgunst aufgeht

Geboren die Wut, geblendet des Verstandes Ethos,
in Abgründen sucht, kriechend, verdorbener Geist

Lähmender Hass, gewachsen aus Wut, dunkel die Gedanken färbt
schmerzhaft gefangen in schwarzem Eis, elend und kalt schlägt das Herz

Geboren die Wut, geblendet des Verstandes Ethos,
in Abgründen sucht, kriechend, verdorbener Geist

wutgezeugte Furcht, Schatten des Hass
nagende Zweifel säht im eigenen selbst
endend in Verbitterung
rastlos zermürbt in trüber Angst
lautlos zerbricht menschlicher Geist

Hochmut, Verachtung und wuchernde Gier, dunkel die Sinne einfärbt
schmerzhaft umschlungen von eisiger Hand, elend schlägt das Herz
in seiner trostlosen Welt
Klamm und kalt und ausweglos, gefühlskalt und leer
Furcht und Angst, lähmend auf das Schicksal wirkt
Von Wut und von Zorn verblendet, das Selbst zerstört