Unter der Erde

Veröffentlicht
2009

Aufgenommen von Stephan Kahle und den Helion Studios München.
Produziert von den Helion Studios.
Gemastert von René Berthiaume(Helion Studios, Equilibrium).
Gastgesang von Gaby Koss und Max Marquardt.
Coverbild von Fabian Grimm.

Liedtexte

Unter der Erde

Unter der Erde erwachte ein Keim,
sprossen zwei Triebe hervor aus dem Kern.
Der eine sogleich nach oben strebte, verließ das Erdenreich,
der andre sich in die Tiefe wand, zu leben in Dunkelheit.

Ein Eichenstamm wuchs stark und fest,
von fern zu sehn sein breit Geäst.

Wurde vergraben mit Erd und Tränen,
hoch auf dem Hügel, Heim toten Fleischs.
Zu mahnen der Gefallenen dort, wo stattfand die blutige Schlacht.

Zur letzten Ehr, gebettet dort
mit Stahl und Roß, im Hügelgrab.

Die Blätter strahlen im Herbstlicht,
wie die Begrabenen, prächtig einst bei der Heerschau.
Doch wenn ein Sturm sich bricht im Geäst,
kehrt wieder das tosen der Schlacht.

Es heult der Wind wie Schmerzgeschrei unzähliger Kehlen,
Kälte schneidet auf der Haut gleich eindringendem Stahl.
Brechendes Holz wie Knochensplittern,
trüb ist die Sicht wie sterbender Blick.
Zweige reißt es fort vom Stamm wie Pfeile von der Sehne,
der Boden nahm das Blute auf wie nun den kalten Regen.

Im verborgnen kriechen dahin, die Wurzeln wie faules Gewürm.
Krallen sich an bleiches Gebein, zerbrechen Speer und Schild.
Die einst edlen Schwerte, fraß roten Rosts.
Unter der Erde, fern jeden Lichts.

Ein stummer Wächter erhaben wie die,
daliegend unter der Erd.

Der Mahr

Dienen das Schicksal seit jenem Tag, als er geboren wurd.
In Demut ertrug er Schmerzen und Zorn, die Ketten zu stark um zu fliehn.
Doch wuchs in ihm eine Gabe heran, vermacht von einst mächtigen Ahn.
Zu lösen den Geiste vom Körper bei Nacht, wandelnd in fremder Gestalt.

In der Nacht entfloh er, verließ den Körper.
Wie tot lag er da, nur leblose Hülle, kam morgens zurück.

Konnte eindringen in jegliches Tier, gehorchend seinem Willen.
Erschien oft in den Gemächern der Herrn und suchte sie heim dann als Mahr.
Grauen flößt er in die Träume ein, beschenkt sie mit Furcht und Angst.
Zu rächen sich für die Ewigkeit, die er geknechtet war.

In der Nacht entfloh er, verließ den Körper.
Wie tot lag er da, nur leblose Hülle, kam morgens zurück.
Und dann geschah das unvermeidliche.

Man fand seinen Körper bevor er zurück fand um wieder zu erwachen.
So wie sie ihn sahen mit totstarren Augen daliegend,
bekamen sie Furcht und zerstachen den Leib.

Zerstört war sein Fleisch und kalt verscharrt in der Erd.
Kein Weg zurück, auf ewig verdammt, rastlos umher, zu reiten als Mahr.

Stiller Tod

Schwer der Schritt mit dem er durch das Dickicht,
gestützt auf gebrochenen Speer.
Der Feind zu mächtig, wurden besiegt und zersprengt
durch die Wälder gehetzt und gejagt.

Als dann Nebel sie barg, endetet die Schlacht.
Stille machte sich breit bei Anbruch der Nacht.

Trug der Wunden so viele, dass er wußt um sein End.
Schrieb mit Blut auf den Schild, was er war und gewirkt.
Rief nochmal zu den Göttern, zu bereiten den Weg.
Und zu füllen das Horn an der ewigen Tafel.

Ausgezogen zu erobern die Welt,
ohne Zweifel mit feurigem Blick.
Um nun in der Ferne zu finden sein Grab,
keine Kunde kehrt jemals zurück.

Kälte schlich in sein Herz und krallte sich fest.
Schmerzen verließen ihn, die Sinne geschwächt.

Trug der Wunden so viele, dass er wußt um sein End.
Schrieb mit Blut auf den Schild, was er war und gewirkt.
Rief nochmal zu den Göttern, zu bereiten den Weg.
Und zu füllen das Horn an der ewigen Tafel.

Einsam zu sterben war ihm bestimmt,
verborgen ohne Tränen und ohne Gesang.

Trüb die Augen, nur Schemen blieben
von der Welt, die er verlassen musste.
Schloss die Lieder, spürt wie Blut aus Wunden,
seine Wärme in die Erde trug.

Vor dem Morgengraun war er bereits tot.
Lag da, in rotem Schnee, von Dornen umhüllt.

Trug der Wunden so viele, dass er wußt um sein End.
Schrieb mit Blut auf den Schild, was er war und gewirkt.
Rief nochmal zu den Göttern, zu bereiten den Weg.
Und zu füllen das Horn an der ewigen Tafel.

Einsam zu sterben war ihm bestimmt,
verborgen ohne Tränen und ohne Gesang.

Felsengrab

Finst'ren Blickes steigen sie hinab in die Tiefe,
folgen dem Schlund ins Bergesinn're.
Geschlagen seit Jahrhunderten unzählige Stollen,
mit Blut und Schweiß getrieben in Stein.

Fahles Licht
der Fackeln wirft Schatten.
Wirr verzerrt an grober Wand,
wie lodernd schwarze Flammen, feucht und klamm.

Tief die Furchen im Gesicht, Schwielen an den Händen,
Staub auf der Haut und salzigen Schweiß.
Modrig stickig ist die Luft, fäulnisverkündend,
das Alter der Zeit sich spiegelt in ihr.

Immer weiter graben sie,
brechen Stein, treiben Stahl.
Unbemerkt öffnet sich
wie ein steinernes Maul, klaffender Riß.

Unheilvoll kracht das Gestein

Dumpf verhallt ein Hammerschlag
dann beginnt zu beben der Berg

Lärm schwillt an, wie ein Donnergrollen,
durchzogen von Angstgeschrei.
Es stürzt ein die gesamte Miene
aus der es kein entrinnen gab.

Viele waren sofort erschlagen
unter den Gesteinsmassen.
Wenige blieben am Leben,
gefangen für die Ewigkeit.

Es erstarb der letzte Atem
Ruhn für immer im Felsengrab.

Göttersterben

Sturm und Eis begleiten anbrechenden Winter,
finstrer, kälter, rauer, als je zuvor.
Viel Leben wird erlöschen in dauernd grimmiger Nacht,
kein Frühling wird mehr folgen, brennen wird die Welt.

Nah ist das Ende,
das Ende der Welt,
Opfer des letzten Götterstreits.

Der Mond wurde verschlungen von dem Manegarm,
sein Blut spritzt auf die Sonne und verdunkelt sie.
Sterne falln vom Himmel und bringen die Erd zum beben,
das Beben sprengt die Ketten, befreit ist Fenris Zorn.

Nah ist das Ende,
das Ende der Welt,
Opfer des letzten Götterstreits.

An Bord des schwarzen Schiffes kam der Asen Feind.
Mit ungeheurer Wucht dann, der Kampf zum Untergang.

Es endete das Schlachten mit der alten Götter Tod.
Die Welt verging in Flammen, vom Schwerte Surts.

Auf dem Idafelde, die Überlebenden,
Asen sich besprachen, neu entsteht die Welt.

Im Weltenbaum verborgen, genährt vom Morgentau,
ein neu Geschlecht entstanden, von Lif und Lifthrasir.

Muspille

sten ni kistentit, verit denne stuatago in lant,
verit mit diu vuiru viriho uuison
dar ni mac denae mak andremo helfan vora demo muspille.
denne daz preita uuasal allaz varprinnit, enti vuir
iz allaz arfurpit

Wenn der Tag einst heran kommen mag,
an dem der Mensch hat sein Leben verwirkt.
So begibt sich seine Seel' in die Höh',
die das Fleisch auf der Erd liegen lässt.
Liegen lässt
Es kommt ein Heer von den flimmernden Stern`
und ein andres von der Finsternis

Sie kämpfen dann um die Seel
Elias führt das Himmelsheer
Und der Antichrist das vom Pech

Die Gelehrten erzählten es sich,
dass sie kämpfen mit aller Kraft.
Da die Sache so bedeutsam ist,
geht es doch um den Seelenverbleib
Seel'nverbleib
Ob sie aufsteigt ins ewige Licht,
oder hinab in die Finsternis.

Der Antichrist wird nicht siegen
wird verwundet zu Boden fallen
doch glauben viele auch
dass Elias verletzt wird

Wenn das geschieht
und Blut tritt aus der Wunde hervor
dann ist es soweit, Muspilli ist nah

Denn wenn sein Blute dann auf die Erde tropft,
beginnen die Berge zu brennen
kein einzger Baum wird noch auf der Erde stehn,
und die Gewässer werden austrocknen,
und das Moor wird sich dann selbst verschlingen
und der Himmel wird in der Flamm vergehn
und der Mond wird sich herabstürzen
und der Erdenkreis wird brennen

sten ni kistentit, verit denne stuatago in lant,
verit mit diu vuiru viriho uuison
dar ni mac denae mak andremo helfan vora demo muspille.
denne daz preita uuasal allaz varprinnit, enti vuir
iz allaz arfurpit
arfurpit

Wuotanes Her

Wiederkehrt, Wuotanes Her

Jedes Jahr reiten sie in den Rauhnächten durch das Land,
verbreiten Furcht bei Mensch und Tier.

Ein Heer verkündet durch, laut Geschrei und Hundsgebell,
stürmt durch die Luft heran, geführt von einem schwarzen Reiter,
gefolgt von seinem Geisterzug, der dem Leben zu früh entrissenen.
Gestorben gewaltsamen Tods.

Wer sich nicht wirft zu Boden und spricht den rechten Bann,
wird hinfort gerissen von der Jagd.

Ein Heer verkündet durch, laut Geschrei und Hundsgebell,
stürmt durch die Luft heran, geführt von einem schwarzen Reiter,
gefolgt von seinem Geisterzug, der dem Leben zu früh entrissenen.
Gestorben gewaltsamen Tods.

Wuotanes her und alle sîne man,
di di reder und di wit tragen
geradebreht und erhangen,
ir sult von hinn von hinnen gangen.

Schwarz verhangen die Stern,
mit Sturm und Gebrüll ziehen sie durch die Nacht
und reißen mit fort,
die Unvorsichtigen die sich nicht wenden ab,
werden zu Geistern des Heers,
reiten von nun jedes Jahr mit Wuotanes Her.

Ignis Fatuus

Ignis fatuus,
bracht mir den Tod.
In jener kalten Nacht, hat es mich vom Weg abgebracht,
hinein ins Moor.

Ignis Fatuus
Ignis Fatuus

Ich sah ein helles Licht, ließ den Pfad zurück,
durch des Moores Seen,folgte ich dem Schein.
Mit Schönheit lockte es mich, die Furcht war abgefallen,
doch als es mich hat angezogen, wurde ich von ihm betrogen.
Nun lieg ich auf dem Grund des Totensees,
erstarrt und willenlos zur Ruh verdammt.
Weder lebend noch tot existiere ich,
gedankenlos und leer wacht mein Geist.
Endlose Stille,
in der Dunkelheit.

Ich spürte die Macht, die mich bewacht.

Ignis Fatuus

Denn als ich dem Licht, dann näher kam,
sah ich in ihm eine Gestalt.
Es war eine Frau, so strahlend schön,
ihr Blick war kalt, als sie sprach zu mir.

„Komm her zu mir“
Hörte ich sie
„Ja komm her dann zeige ich dir meine Welt“
Ich ging ihr nach, sie zog mich an, ich war gebannt.
„Sieh mich an“
Da stand sie umhüllt von fahlen Flammen.
„Nun dann sieh, dies ist mein Reich, vom Tod gebleicht“
Tote tauchten auf im See, erweckt zu neuem Leben.

Ignis Fatuus

Nun lieg ich auf dem Grund des Totensees,
erstarrt und willenlos zur Ruh verdammt.
Weder lebend noch tot existiere ich,
gedankenlos und leer wacht mein Geist.
Endlose Stille,
in der Dunkelheit.

Die Kreaturen, die sich erhoben, haben mich zu ihr gebracht.
Ich sah sie an, mein Blut gefror, als sie sprach zu mir.
„Sieh mich an du armer Narr, meinem Banne du erlagst,
nun gehört dein Körper mir, was du tust Befehl ich dir.“

Nun bin ich selbst, einer von ihnen,
einer ihrer Knechte, tief in der See.
Wenn sie uns ruft, steigen wir hinauf,
bringen den Tod, auf ihr Geheiß.

Kreis

Lautlos streift der Jäger durch den Hain
verborgen in der Dämmerung.
Folgt der Spur, still der Wind
bringt näher den stummen Tod.
Ohne Hast, jede Bewegung bedacht.

Tod der Beute, nährt das Leben
schließt den Kreis, der ewig wiederkehrt.

Bogen gespannt, lauernd, wartend
bis der Pfeil sich von der Sehne löst.
Schneidet die Luft, findet sein Ziel,
bringt unvermeidlichen Tod.

Eisen schneidet tief in das Fleisch,
dringt in das Herz, sein Schlagen jäh erstarb.

Schreckensstarre Augen erlöschen geweitet vor der Erkenntnis.
Der Körper fiel zu Boden vor dem ersten Blut.

Der Jäger nahm das Leben hinfort.
Unbemerkt brachte er den Tod.
Bis für ihn sich schließt der Kreis
und auch er zurückkehrt zur Erd.

Tod der Beute, nährt das Leben
schließt den Kreis, der ewig wiederkehrt.